Im Juni 2023 hat Sabrina Goll ihre Dissertation Südschleswigdänisch. Strukturelle Bestandsaufnahme aus dialektologischer Perspektive erfolgreich verteidigt. Die Arbeit geht erstmals systematisch der Frage nach, wie sich grammatische Besonderheiten des Südschleswigdänischen – also der Nonstandardvarietät, die in der dänischen Minderheit in Südschleswig verwendet wird – aus struktureller, kontaktlinguistischer und soziolinguistischer Sicht beschreiben und soziokognitiv plausibel erklären lassen. Dabei kombiniert sie methodische Ansätze aus der heutigen Dialektologie mit einem konstruktionsgrammatischen theoretischen Fundament. Ihre Ergebnisse deuten darauf, dass das Südschleswigdänische ein weites Spektrum kontaktbedingter Besonderheiten aufweist, dass es aber ebenfalls erhebliche Variation innerhalb der Varietät gibt, die sich nicht ohne Weiteres durch soziodemographische Variablen erklären lässt. Die Arbeit ist für den Fakultätspreis der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel nominiert.