Meine Antrittsvorlesung Im Süden des Nordens: Deutsch-skandinavische Kontakte und Übergänge (Kiel, 16. April) behandelte grammatische und lautliche Gemeinsamkeiten zwischen norddeutschen und nordischen Sprachen und Varietäten. Dabei war besonders wichtig, dass es neben den bekannten und in der Literatur beschriebenen Kontaktphänomenen auch noch viele andere, teilweise kaum untersuchte Arealismen gibt, die auf unterschiedliche Kontaktszenarien und Verbreitungswege zurückgehen. Beispiele sind die aspektuelle Pseudokoordination (im gesamten Untersuchungsraum) und die wortmediale Stimmhaftigkeit (im Norddeutschen, Dänischen sowie in norwegischen und schwedischen Küstenregionen).
Norwegisch und die Qual der Wahl: Wenn Standardsprache nicht neutral ist hieß mein Beitrag zur Ringvorlesung Sprache als Marke, Talisman, Tourismusmagnet: Zum Enregisterment von sprachlicher Variation (Kiel, 3. Juni). Dabei ging es um die soziale Funktion der beiden norwegischen Standardvarietäten Bokmål und Nynorsk im Kontrast zum Dialekt als Marker soziokultureller Zugehörigkeit im Sinne des Enregisterment-Modells.
In Diasystematic Construction Grammar. An introduction (ICCG 8, Osnabrück, 3.–6. September) habe ich die Diasystematische Konstruktionsgrammatik als Beschreibungsmodell für Konstruktionswissen und konstruktionellen Wandel in Sprachkontaktsituationen vorgestellt.
Mit Wo kann en sehn to un schnacken anners? Diasystematische Konstruktionen in der deutsch-dänischen Kontaktzone habe ich eine kontaktlinguistische Perspektive aus dem Norden des deutschen bzw. dem Süden des dänischen Sprachraums zu einer Tagung mit niederdeutschem Schwerpunkt beigetragen (Westfälisch, Münster, 8.–10. Oktober).