In ihrer Masterarbeit untersucht Sabrina Betka-Christiansen den gegenwärtigen Stand der Mehrsprachigkeit im nordfriesischen Rodenäs unmittelbar an der deutsch-dänischen Grenze. Ihre fragebogenbasierte Untersuchung testet dabei nicht die Sprachkompetenz der Einwohner, sondern zielt vor allem auf das Wissen über die hier traditionell gesprochenen Sprachen und Varietäten ab (Hochdeutsch, Niederdeutsch, Nordfriesisch, Standarddänisch, Südjütisch): Welche davon kennen die Probanden? Welche erkennen sie? Welchen Generationen und Domänen ordnen sie sie zu? Die Ergebnisse, aufgeschlüsselt nach demographischen Faktoren, zeichnen das Bild mehrerer aufeinander folgender Sprachwechsel in der Region nach: Es ist zwar noch einiges an Wissen vorhanden, dieses Wissen nimmt aber über die Generationen stark ab. In der Tendenz bestätigt sich damit die Beobachtung, dass sich die Situation insgesamt hin zu hochdeutscher Einsprachigkeit entwickelt.