Rückblick 2019 und Ausblick 2020

2019 war ein ereignis- und erfolgreiches Jahr für mich und die Kieler skandinavistische Linguistik. Unter anderem dies ist passiert:

Publikationen

Insgesamt vier Artikel sind von mir erschienen (Publikationen):

Die deutsch-dänische Grenze von 1920 als Zäsur behandelt die Entwicklung der deutsch-dänischen Kontaktzone im Hinblick auf die Veränderung der regionalen Varietätenspektren, vor dem Hintergrund von Auers Typologie von Dialekt-Standard-Konstellationen.

  • Höder, Steffen. 2019. Die deutsch-dänische Grenze von 1920 als Zäsur. In Nicole Palliwoda, Verena Sauer & Stephanie Sauermilch (Hgg.), Politische Grenzen – Sprachliche Grenzen? Dialektgeographische und wahrnehmungsdialektologische Perspektiven im deutschsprachigen Raum (Linguistik – Impulse & Tendenzen 83), 55–76. Berlin: de Gruyter.

In Mehrsprachige Äußerungen aus dem Blickwinkel der Diasystematischen Konstruktionsgrammatik: eine Annäherung geht es um interlinguale Produktivität: Inwiefern lassen sich aus mehrsprachigen Äußerungen Belege für die Existenz sprachübergreifender Konstruktionen ableiten?

  • Höder, Steffen. 2019. Mehrsprachige Äußerungen aus dem Blickwinkel der Diasystematischen Konstruktionsgrammatik: eine Annäherung. Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 94, 27–50.

Der Artikel Phonological schematicity in multilingual constructions: a diasystematic perspective on lexical form setzt sich mit der Frage auseinander, ob das Sprachwissen Mehrsprachiger lautliche Schemata umfasst, die z. B. Generalisierungen über regelmäßige Lautentsprechungen abbilden.

  • Höder, Steffen. 2019. Phonological schematicity in multilingual constructions: a diasystematic perspective on lexical form. Word Structure 12, 334–352.

Die Studie Mehrsprachigkeit@CAU: Sprachliche Kompetenzen, sprachliche Praxis und sprachbezogene Bedarfe im universitären Alltag geht zurück auf eine 2017 durchgeführte Erhebung an der CAU Kiel und nimmt die Universität als mehrsprachige Lebenswelt ihrer Angehörigen in den Blick: Welche Sprachen beherrschen Studierende, Wissenschaftler und nicht-wissenschaftliche Beschäftigte, und welche nutzen sie? Wie stark und in welchen Bereichen? Der Bericht fließt auch in die Weiterentwicklung sprachenpolitischer Leitlinien und Maßnahmen an der Universität ein.

  • Höder, Steffen & Inger Petersen. 2019. Mehrsprachigkeit@CAU: Sprachliche Kompetenzen, sprachliche Praxis und sprachbezogene Bedarfe im universitären Alltag. Kiel: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Dazu kommen zehn Vorträge, unter anderem bei der 24. Arbeitstagung der Skandinavistik (ATdS) (Erlangen), beim 52nd Annual Meeting of the Societas Linguistica Europaea (SLE) (Leipzig), bei der 10th International Conference on Language Variation in Europe (ICLaVE) (Leeuwarden/Ljouwert) und bei der Tagung German(ic) in Language Contact: Grammatical and Sociolinguistic Dynamics (Berlin).

In Kiel

Als Abschluss des Projekts dans (Dänisch als Nachbarsprache: Aussprachekompetenz im schulischen Dänischunterricht) haben Lisa Tulaja und ich im März einen Workshop unter dem Titel Nordic Research on Accent, Acceptability and Acquisition (NordAc³) veranstaltet, bei dem es um Forschung zur Phonetik bei L2-Sprechern ging; hier waren neben dem Kieler Projekt Forscher aus verschiedenen nordischen Ländern vertreten.

Lisa Tulaja hat im Mai ihre Dissertation Dänische L2-Aussprache von Lernern mit Deutsch als Ausgangssprache. Fehler und Fehlerschwere erfolgreich verteidigt, die ebenfalls im Rahmen des dans-Projekts entstanden ist.

Mit Beginn des Wintersemesters habe ich die Professur für Skandinavistische Sprachwissenschaft angetreten. Zuvor war ich seit 2013 Juniorprofessor mit derselben Denomination.

Im Oktober hat, organisiert von Benjamin Lyngfelt, Julia Prentice und mir die Workshopreihe Constructions in the Nordics in Kiel begonnen, die ein Forum für konstruktionsgrammatische Forschung in den nordischen Ländern und/oder zu nordischen Sprachen bietet. Der zweite Workshop findet im November 2020 in Göteborg statt.

Was kommt 2020?

Januar
Aileen Urban verteidigt ihre Dissertation mit dem Titel Innovationen im Sprachkontakt. Multilinguale Praktiken als konzeptuelle Integration in einer konstruktionsgrammatischen Modellierung.

Februar
Eine neue Mitarbeiterstelle an meiner Professur wird besetzt.

März
Das Projekt Grammatische Arealität in Nordeuropa und Norddeutschland (GrammArNord) startet als DFG-Projekt (2020–2023), unter anderem mit zwei neuen Mitarbeiterstellen.
Bei der Tagung Konstruktionsgrammatik in den germanischen Sprachen: Forschungsstand – Desiderata – Perspektiven in Dresden halte ich einen Plenarvortrag zu Arealismen in der deutsch-dänischen Kontaktzone aus konstruktionsgrammatischer Perspektive.

April
Bei der SONE-konferansen: Skriftspråk som kjelde til talespråk in Bergen halte ich einen Plenarvortrag zum südjütischen Wenker-Material.

Juni
Hier halte ich einen Plenarvortrag bei der 12th International Conference of Nordic and General Linguistics (NGL 12) in Oslo.

August
In Antwerpen findet die 11th International Conference on Construction Grammar (ICCG 11) statt, bei der ich einen Plenarvortrag zur Diasystematischen Konstruktionsgrammatik beitrage.

November
Constructions in the Nordics 2 (CxGN 2) in Göteborg.