Veeruntwintig. Fireogtyve. Fýra og tjúgu. Tuttugu og fjórir. Tjuefire. Tjuefire. Tjugofyra.

Der Morgen von (vor?) Heiligabend – heute hören alle Weihnachtsvorbereitungen auf, was jetzt nicht erledigt ist, wird auch nicht mehr erledigt.

Für aufhören gibt es gleich eine ganze Reihe von niederdeutschen Lehnwörtern in den skandinavischen Sprachen: Dänisches und norwegisches slutte, isländisches slútta und schwedisches sluta haben ihren Ursprung im mittelniederdeutschen slūten (heute s(ch)luten) mit der wörtlichen Bedeutung schließen, was aber auch im Sinne von abschließen oder beenden gebraucht wurde.

Mit risalamande endet traditionelles dänisches Weihnachtsessen – das Wort sieht aus wie ein Lehnwort aus dem Französischen (*riz à l’amande), ist aber eine dänische Erfindung, ein Pseudogallizismus. Auch die Aussprache mit -mang passt überhaupt nicht zu dem, was man erwarten müsste. Mit Niederdeutsch wäre das nicht passiert!

Wörter wie dänisches ophøre oder høre op, norwegisches opphøre und schwedisches upphöra (oder höra upp) sind aus dem mittelniederdeutschen uphȫren (heute ophöörn) übernommen. Und auch Alternativen wie dänisches holde op, färöisches halda uppat, norwegisches (Bokmål) holde opp oder schwedisches hålla upp kommen aus dem Niederdeutschen (mnd. uphōlden). Im Niederdeutschen kann man noch heute mit etwas opholen, und auch auf Hochdeutsch kann man gelegentlich noch ein halt auf! hören, das hör auf! bedeutet.

Damit ist auch der Adventskalender fertig (dän. færdig, norw. ferdig, schw. färdig; dahinter steckt mnd. vērdich, heute fardig) – der Advent ist ja auch vorbei (dän./norw. forbi, isl. fyrir bí, schw. förbi < mnd. vorbī, heute vörbi). Bleibt noch, frohe Feiertage zu wünschen:

Glædelig jul og godt nytår! Gleðilig jól og gott nýggjár! Gleðileg jól og farsælt komandi ár! God jul og godt nyttår! God jul och gott nytt år! Schöne Wiehnachten un kaamt goot in’t nee Johr!