Wintersemester 2019/20

Einführung in die strukturelle Analyse der nordischen Sprachen (Vorlesung, Proseminar)

FPO-2017: SW 1.1 und SW 1.2

Das Modul SW 1 umfasst eine Vorlesung (SW 1.1) und ein Proseminar (SW 1.2), die inhaltlich und organisatorisch miteinander verzahnt sind und im gleichen Semester belegt werden müssen. Die Abschlussklausur bezieht sich sowohl auf die Vorlesung als auch auf das Proseminar. Studierende im BA Dänisch belegen das dänischsprachige Proseminar, Studierende im BA Skandinavistik können entweder das dänischsprachige oder das deutschsprachige Proseminar besuchen.

Voraussetzungen zur Teilnahme sind im BA Skandinavistik die bestandenen Module S 1 und S 2 der Wahlsprache, im BA Dänisch Sprachkenntnisse wie nach S 2 Dänisch.

Die Teilnahme am Lingvistisk lördag (Symposium) ist obligatorisch (Sa, 25. 1. 2020, 10−15).

Dieses Modul führt Sie in die Grundlagen der skandinavistischen Linguistik ein, die in den folgenden Modulen weiter ausgebaut und vertieft werden. Am Anfang stehen dabei grundsätzliche Fragen: Was ist Sprache überhaupt? Mit welchen Sprachen beschäftigt sich die Skandinavistik? Warum sprechen wir eigentlich, was wollen wir damit erreichen, und wie tun wir das? Wie funktioniert Linguistik als Wissenschaft, was können wir überhaupt herausfinden, und wie können wir das erreichen?

Zu Beginn setzen Sie sich mit kommunikativen und semiotischen Grundlagen der Linguistik auseinander. Im Fokus steht dann die linguistische Analyse sprachlicher Strukturen. Sie lernen Begriffe und Verfahrensweisen kennen, mit denen Sie solche Strukturen ermitteln, beschreiben und analysieren können – auf lexikalischer, grammatischer und lautlicher Ebene. Dabei geht es immer sowohl um die Form der jeweiligen Strukturen (wie wird etwas ausgedrückt?) als auch um ihre Bedeutung oder Funktion (was wird ausgedrückt?).

In dem Modul wird vorausgesetzt, dass Sie elementare Begriffe der Schulgrammatik kennen und anwenden können. Dafür sollten Sie unbedingt am vorbereitenden Tutorium in der letzten Woche vor Vorlesungsbeginn teilnehmen (16. und 17. 10. 2019); eine Abmeldung ist möglich. Die im vorbereitenden Tutorium besprochenen Inhalte werden zu Beginn des Moduls getestet.

In jedem Fall wird die Teilnahme am begleitenden Tutorium empfohlen, in dem Sie Gelegenheit haben, offene Fragen zu klären. (Die Termine liegen mi 16–18 und fr 14–16 und werden im Einzelnen noch bekanntgegeben.)

Einführung in die Framesemantik für Skandinavisten

FPO-2017: SW 3, SW 5.2, ME SW 5, SW 7
FPO-2007: SW 3.1/2, SW 4.1/2, SW 5.1/2, SW 6.2/3, SW 7.1/2

Die Teilnahme am Lingvistisk lördag (Symposium) ist obligatorisch (Sa, 25. 1. 2020, 10−15).

In jeder Sprache verwenden wir sprachliche Formen, um Bedeutung zu übermitteln. Während für die Analyse der Formseite von Sprache eine Vielzahl theoretischer Modelle etabliert sind, die sich teils ergänzen, teils miteinander konkurrieren, tritt die Auseinandersetzung mit sprachlicher Bedeutung oft eher in den Hintergrund. Aber was bedeutet eigentlich ‚Bedeutung‘? Sind Bedeutungen durch die Welt vorgegeben, oder existieren sie (nur?) als Teil unseres konventionellen Sprachwissens? Wie lassen sich Bedeutungen analysieren und beschreiben? Wie hängen Bedeutungen miteinander zusammen, etwa im Bereich der Metaphern?

Mit der sogenannten Framesemantik hat sich in den letzten Jahren ein Ansatz etabliert, der Bedeutung aus gebrauchsbasierter Perspektive in den Blick nimmt. Ausgangspunkt ist, dass Sprecher über ein Inventar an komplexen semantischen Einheiten (‚Frames‘) verfügen, das sowohl referentielle Bedeutungen umfasst als auch grammatische und pragmatische Funktionen. Hierzu gehört zum Beispiel das Wissen der Sprecher darüber, wie der Akt des Schenkens strukturiert ist, aber das Wissen über soziale Hierarchien oder bestimmte kommunikative Praktiken.

Im Seminar lernen Sie einerseits die theoretischen Grundlagen dieses Ansatzes kennen, arbeiten dann aber andererseits in Projektgruppen an selbst entwickelten Forschungsfragen zu verschiedenen Aspekten von Bedeutung in den skandinavischen Sprachen. Dabei lernen Sie auch digitale Ressourcen und Werkzeuge für die framesemantische Arbeit kennen.

Samtal och deras grammatik

FPO 2017: SW 4, ME SW 4.1, SW 6
FPO 2007: SW 4.1/2, SW 5.1/2, SW 6.2/3, SW 7.1/2

Die Teilnahme am Lingvistisk lördag (Symposium) ist obligatorisch (Sa, 25. 1. 2020, 10−15).

Kursen ges på danska, norska och svenska. Grammatiska beskrivningar fokuserar traditionellt på det skriftliga språkbruket snarare än på talspråket. Till skillnad från detta framstår talspråket typiskt som mindre regelbundet, t.ex. när det gäller morfologin eller syntaxen, och det finns många språkliga element (t.ex. småord som jaha, ju, typ, ) som sägs sakna betydelse eller funktion i egentlig mening. Detta är dock ett ganska ensidigt perspektiv. Talspråk har en helt annan kommunikativ funktion än skriftlig kommunikation och används för det mesta i samtal, inte i texter. Samtal är komplexa kommunikativa praktiker där det kan finnas helt andra behov än när det gäller textproduktion. Samtalspartnerna behöver bland annat möjligheter för att kunna styra vem som talar när, förhandla vad de talar om, säkerställa att alla förstår varandra och ge uttryck för hur de förhåller sig till varandra samt till samtalets ämne. Det är framför allt småord, men även andra specifika lexikala och grammatiska element samt para- och icke-språkliga element som fyller denna funktion. Samtal har med andra ord sin egen grammatik. Den kan dels undersökas och beskrivas på samma sätt som skriftspråkets, men dels behövs det specifika teoretiska koncept och en specifik grammatisk terminologi. Kursen är forskningsbaserad. Vi kommer att både diskutera samtalens grammatik ur ett teoretiskt perspektiv och arbeta empiriskt med autentiskt nordiskt språkmaterial inom individuella kursprojekt.