Wintersemester 2025/26

Strukturelle Analyse der skandinavischen Gegenwartssprachen (Vorlesung, Proseminar)

Leitung gemeinsam mit Sarah Paetzke

alte und neue FPO: SW 1.1 und SW 1.2

Das Modul SW 1 umfasst eine Vorlesung (SW 1.1) und ein Proseminar (SW 1.2), die inhaltlich und organisatorisch miteinander verzahnt sind und im gleichen Semester belegt werden müssen. Die Abschlussklausur bezieht sich sowohl auf die Vorlesung als auch auf das Proseminar. Es wird ein Tutorium angeboten.

Voraussetzungen zur Teilnahme sind Sprachkenntnisse wie nach S 2.

Die Teilnahme am Lingvistisk lø̈rdag ist obligatorisch (Sonnabend, 17. 1., 10−14 s.t.).

Dieses Modul führt Sie in die Grundlagen der skandinavistischen Linguistik ein, die in den folgenden Modulen weiter ausgebaut und vertieft werden. Am Anfang stehen dabei grundsätzliche Fragen: Was ist Sprache überhaupt? Mit welchen Sprachen beschäftigt sich die Skandinavistik? Warum sprechen wir eigentlich, was wollen wir damit erreichen, und wie tun wir das? Wie funktioniert Linguistik als Wissenschaft, was können wir überhaupt herausfinden, und wie können wir das erreichen?

Zu Beginn setzen Sie sich mit kommunikativen und semiotischen Grundlagen der Linguistik auseinander. Im Fokus steht dann die linguistische Analyse sprachlicher Strukturen. Sie lernen Begriffe und Verfahrensweisen kennen, mit denen Sie solche Strukturen ermitteln, beschreiben und analysieren können – auf lexikalischer, grammatischer und lautlicher Ebene. Dabei geht es immer sowohl um die Form der jeweiligen Strukturen (wie wird etwas ausgedrückt?) als auch um ihre Bedeutung oder Funktion (was wird ausgedrückt?).

In dem Modul wird vorausgesetzt, dass Sie elementare Begriffe der Schulgrammatik kennen und anwenden können.


Anders sprechen: soziale Gruppen und ihre Sprache (Proseminar)

alte und neue FPO: SW 2.2

Voraussetzungen zur Teilnahme sind Sprachkenntnisse wie nach S 3 sowie SW 1.

Die Teilnahme am Lingvistisk lø̈rdag ist obligatorisch (Sonnabend, 17. 1., 10−14 s.t.).

In diesem Seminar setzen wir uns mit historischen und gegenwärtigen Gruppensprachen im skandinavischen Raum auseinander – also solche Varietäten, die aufgrund äußerer soziodemographischer Merkmale oder aufgrund kollektiver Präferenzen vom allgemeinen Sprachgebrauch abweichen. Dazu gehören in historischer Hinsicht die Varietäten (a) des sogenannten fahrenden Volks, also heterogener, teils ethnisch, teils sozial abgegrenzter und häufig stigmatisierter Gruppen sowie (b) bestimmter Berufsgruppen, in der Gegenwart aber auch die Varietäten (c) Jugendlicher und (d) in multiethnischen Milieus sozialisierter junger Erwachsener.

Zu Beginn erarbeiten Sie sich gemeinsam einen Überblick über theoretische Ansätze und Begriffe, mit denen sich die kommunikative und soziale Funktion solcher Gruppensprachen fassen und einordnen lassen. Im Anschluss spezialisieren Sie sich auf einen Typ von Gruppe und gehen in Projekten den Besonderheiten der jeweiligen Gruppensprache auf den Grund.


Sprachen und Länder: territoriale Variation (Seminar)

alte FPO: SW 3, SW 4, SW 5.2, SW 6, SW 7, ME SW 4.1
neue FPO: SW 3, SW 4, SW 5, SW 6, SW 7, ME SW 4, ME SW 5

Voraussetzungen zur Teilnahme im Modul SW 3 sind Sprachkenntnisse wie nach S 4 sowie SW 2.

Die Teilnahme am Lingvistisk lø̈rdag ist obligatorisch (Sonnabend, 17. 1., 10−14 s.t.).

In den Bezeichnungen der skandinavischen Sprachen spiegelt sich ihr historischer geographischer Ursprung in je einem der skandinavischen Länder und bei dessen Bevölkerung wider. Auch wenn diese Länder bis heute die meisten Sprecher der jeweiligen Sprachen aufweisen, ist die sprachgeographische Wirklichkeit mittlerweile deutlich komplexer: Durch Grenzverschiebungen, Kolonialismus und Migration gibt es heute erhebliche territoriale Variation mit ebenfalls erheblichen Unterschieden bei der Stabilität bzw. Dynamik der jeweiligen Situationen. So ist etwa die Lage des Finnlandschwedischen recht stabil, während die amerikanordischen Varietäten schon weitgehend außer Gebrauch gekommen sind.

Im Seminar erhalten Sie zunächst einen Überblick über die wichtigsten historischen und sozialen Voraussetzungen für die Entstehung territorialer Variation im Skandinavischen und lernen theoretische Ansätze zur linguistischen Auseinandersetzung mit den entstandenen Konstellationen aus sozio- und kontaktlinguistischer sowie aus sprachenpolitischer Perspektive kennen. In eigenen Projekten setzen Sie sich anschließend mit einzelnen territorialen Varietäten außerhalb der Ursprungsländer der skandinavischen Sprachen auseinander.


Klingt komisch: lautliche Besonderheiten (Seminar)

alte FPO: SW 4, SW 5.2, SW 6, SW 7, ME SW 4.1
neue FPO: SW 4, SW 5, SW 6, SW 7, ME SW 4, ME SW 5

Die Teilnahme am Lingvistisk lø̈rdag ist obligatorisch (Sonnabend, 17. 1., 10–14).

Während die skandinavischen Sprachen für deutschsprachige Lerner:innen insgesamt vergleichsweise leicht zu erwerben sind, bereiten manche lautlichen Aspekte durchaus größere Schwierigkeiten. Im Seminar setzen Sie sich ausgehend von Ihren eigenen Spracherwerbserfahrungen mit lautlichen Besonderheiten der skandinavischen Sprachen aus phonetischer und phonologischer Perspektive auseinander. Dabei geht es einerseits um artikulatorische Aspekte, andererseits auch um die jeweiligen lautlichen Merkmale im Kontext jeweils relevanter phonologischer und phonotaktischer Systeme sowie der innersprachlichen Variation.

Im Seminar sammeln Sie zunächst relevante lautliche Merkmale und erarbeiten sich für die phonetische und phonologische Analyse nützliches theoretisches Werkzeug. Anschließend konzentrieren Sie sich in individuellen Projekten auf konkrete Merkmale bzw. Merkmalgruppen und ausgewählte Perspektiven.

Projektarbeit

alte FPO: SW 8.1 und 8.2
neue FPO: SW 9

Voraussetzung zur Teilnahme sind in der alten FPO die bestandenen Module SW 4–7, in der neuen FPO die bestandenen Module Skandinavistik 4–7.

Die Teilnahme am Lingvistisk lø̈rdag ist obligatorisch (Sonnabend 17. 1., 10−14 s.t.).

In diesem Modul erarbeiten Sie ein empirisches Forschungsprojekt – je nach individuellen Interessen, Schwerpunkten und Perspektiven. Sie finden nach Absprache ein Thema, das Sie bearbeiten möchten, lesen entsprechende Literatur, konzipieren ein passendes Untersuchungsdesign und arbeiten den Forschungsstand auf. Sie erheben außerdem relevante Daten, analysieren Ihr Material und dokumentieren Ihre Arbeit und Ihre Ergebnisse abschließend aus theoretischer, methodischer und empirischer Perspektive in einer Hausarbeit.

Nach Absprache kann dies auch in Gruppen (max. 3 Studierende) oder im Rahmen eines Praktikums an einem existierenden Forschungsprojekt geschehen. Je nach Interesse können Sie in Ihrem Projekt auch schon Vorarbeiten für eine Masterarbeit leisten.

Forschungskolloquium

Leitung gemeinsam mit Sarah Paetzke und Lisa Tulaja

extracurricular und in der alten FPO SW 8.3 sowie in der neuen FPO SW 10
Bei Masterstudierenden und fortgeschrittenen Bachelorstudierenden mit sprachwissenschaftlichem Interessenschwerpunkt ist die Teilnahme erwünscht.

Das Forschungskolloquium bietet Gelegenheit, eigene Themen – etwa aus der Arbeit an Seminar- oder Abschlussarbeiten – gemeinsam zu besprechen, aktuelle sprachwissenschaftliche Forschung zu rezipieren und mit eingeladenen Gästen zu diskutieren. Dabei gestalten wir die Themen für das laufende Semester gemeinsam. Das Kolloquium steht allen Interessierten offen.