Grammatische Arealität in Nordeuropa und Norddeutschland (GrammArNord)

Prof. Dr. Steffen Höder (Projektleitung)
Sabrina Goll M.Ed., Nina Sternitzke M.A. (wissenschaftliche Mitarbeit)
Sarah Paetzke B.A. (wissenschaftliche Hilfskraft)

Website: grammarnord.de

Das Projekt Grammatische Arealität in Nordeuropa und Norddeutschland (GrammArNord) wird seit März 2020 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Zwischen Norddeutschland und Nordeuropa – besonders dem skandinavischen Festland – gibt es enge historische Verbindungen, vor allem durch die unmittelbare geographische Nachbarschaft und den dadurch bedingten stabilen und intensiven Sprachkontakt an der deutsch-dänischen (Sprach-)Grenze, die wirtschaftlichen Kontakte über die Handelswege Nord- und Ostsee seit der Hansezeit, die kulturelle Vorbildfunktion Deutschlands für Nordeuropa über Jahrhunderte hinweg sowie die lange politische Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins zu Dänemark.

Dass das Niederdeutsche (indirekt auch das norddeutsche Hochdeutsch) und die nordischen Sprachen (nicht zuletzt dänische Dialekte) aufgrund dieser gemeinsamen Geschichte auch sprachlich viele Gemeinsamkeiten aufweisen, ist bekannt, vor allem im Hinblick auf bestimmte lexikalische Entwicklungen im Skandinavischen. Interessant sind deshalb vor allem die Zusammenhänge auf anderen sprachlichen Ebenen, vor allem in Morphologie und Syntax.

Das Projekt GrammArNord blickt aus areal- und kontaktlinguistischer Perspektive auf areale Bezüge zwischen nordischen und (nord-)deutschen Varietäten. Ziel ist dabei die Entwicklung einer areallinguistischen Datenbank, die Sprachen und Varietäten im nordeuropäisch-norddeutschen Raum erfasst und geotemporal referenziert, sodass grammatische Merkmale dann in ihrer Distribution im mehrdimensionalen kommunikativen Raum analysiert und im Hinblick auf relevante kontaktlinguistische Szenarien im Detail beschrieben werden können.